Diese wunderbar zarte und doch schon ganz schön große Birke findet sich auf meinem Lieblingsfahrrad – Jogging und Spazierweg von Ollsen nach Hanstedt an der Straße Tünnersfeld. Sie grenzt dort den Weg ab zu der dort für die Lüneburger Heide ganz typischen Feld – und Weidelandschaft.
Die Birke ist ein sehr graziler Baum, deren Rinde mit dem Älterwerden jedoch erstaunlich rissig und, ja, auch knorrig wird, wie ich finde. Nach oben hin bleiben jedoch ihre Äste auch bis ins höhere Alter grazil und fein und auch die leichten, viel Licht durchlassenden Blätter geben ihr so ein zartes, anmutiges Aussehen.
Im Frühling, wenn die Blätter ganz frisch und hellgrün sind, wirkt sie besonders zart und wie der typische Frühlingsbaum, aber auch im Sommer ist die Birke ein wunderschöner, leichter, raschelnder Baum.
Im Herbst findet sich unter ihr häufig der Fliegenpilz, da dieser mit ihr in einer Symbiose lebt. Das Blätterkleid der Birke färbt sich dann goldgelb.
Sie ist eine wahre Pionierin! Sie war die erste, die nach Ende der Eiszeit auf der feuchten, baumlosen Moorlandschaft anfing, zu wachsen. Und auch heute siedelt sie sich als erste auf nährstoffarmen Böden, Ödland, Geröllhalden und auch sehr gerne auf feuchten Böden an. So ist sie also auch häufig in der nährstoffarmen Heidelandschaft zu finden.
Es gibt drei Arten, die Hängebirke-Betula Pendula-, die Weißbirke-Betula Alba und auf feuchteren Böden die Moorbirke, Betula pubuscens.
Sie wird bis 30 m hoch! Die innere Rinde, das Kambium, enthält viel Zucker, Öl und sogar Vitamin C. Die Indianer machten aus ihr in getrocknetem Zustand ein Pulver und backten aus diesem Mehl eine Art Pfannkuchen und auch Brot.
Die Birke weiß als Moorbewohnerin gut mit Wasser umzugehen und kann so auch regulierend auf den Wasserhaushalt des menschlichen Körpers einwirken.
Sie regt z.b. Blase und Nieren an und kann bei Rheuma, Gicht, Arthritis, Nieren – und Blasensteinen helfen. Auch zur Behandlung verschiedener Hautkrankheiten können die Wirkstoffe der Birke angewendet werden. Man kann den Birkensaft trinken, den man gewinnt, indem man eine Birke für ca. einen Tag anzapft. Es dürfen in dieser Zeit nicht mehr als 2 bis 3 l aus dem Baum entnommen werden, sonst kann sie verbluten. Dieser Saft schmeckt leicht süßlich und man kann davon täglich zwei Schnapsgläser trinken, solange, bis die zwei bis drei Liter aufgebraucht sind.
Der Saft wirkt auch blutreinigend, allgemein stärkend und befreit den Körper von krankmachenden Ablagerungen.
Ebenso soll eine Birkensaftkur stark belebend und antidepressiv wirken! Man kann den Birkensaft auch mit frisch gepresstem Zitronensaft oder grünem Tee mischen.
Für mich passt sie wunderbar in diese Feld- und Weidelandschaft der Lüneburger Heide dort und ich freue mich immer an den aufgesprungenen, rauen und zugleich glatten und zarten Stämmen und dem Rauschen und Rascheln, wenn der Wind in die leichten Blätter fährt.
Wenn Ihr mal in schöner Natur an einer Birke mit trockenem Boden um sich herum vorbeikommt, setzt euch doch einen Moment an ihren Stamm und genießt sie!