Schnitt und Fotografie: Das Naturradio
Musik: Falls von Keith Kenniff
Schnitt und Fotografie: Das Naturradio
Musik: Falls von Keith Kenniff
Diese alte, knorrige Eiche markiert das Tor zum Pastor – Bode – Weg.
Der Pastor – Bode – Weg ist einer der schönsten Wanderwege durch die Lüneburger Heide und Teil des Heidschnucken- Weges, auch dieser wurde 2013 und 14 als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands ausgezeichnet. Pastor Bode begründete mit dem Kauf des Totengrundes das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, das es ohne diese Initiative so nicht mehr gäbe.
Der Pastor – Bode – Weg führt ähnlich einem Höhenweg durch wunderschöne Heideflächen und einige kleine Feuchtwaldgebiete mit einem großartigen Ausblick in die Ferne und führt vorbei an einem alten Schafstall. Da er kurz hinter Wilsede startend bald kontinuierlich bergab geht, macht es auch großen Spaß, dort mit dem Fahrrad hinabzusausen!
Die Eiche ist für mich der Baum der Lüneburger Heide schlechthin, da sie mit ihrer Knorrigkeit, Bodenständigkeit und Ruhe wie kein anderer Baum in diese Landschaft passt und sie charakterisiert. Früher dienten die Eicheln auch der Ernährung der Heidschnucken, dieser Baum war sicher zu dieser Zeit schon Zeuge der alten Heidebauernwirtschaft.
Diese wunderbar zarte und doch schon ganz schön große Birke findet sich auf meinem Lieblingsfahrrad – Jogging und Spazierweg von Ollsen nach Hanstedt an der Straße Tünnersfeld. Sie grenzt dort den Weg ab zu der dort für die Lüneburger Heide ganz typischen Feld – und Weidelandschaft.
Die Birke ist ein sehr graziler Baum, deren Rinde mit dem Älterwerden jedoch erstaunlich rissig und, ja, auch knorrig wird, wie ich finde. Nach oben hin bleiben jedoch ihre Äste auch bis ins höhere Alter grazil und fein und auch die leichten, viel Licht durchlassenden Blätter geben ihr so ein zartes, anmutiges Aussehen.
Im Frühling, wenn die Blätter ganz frisch und hellgrün sind, wirkt sie besonders zart und wie der typische Frühlingsbaum, aber auch im Sommer ist die Birke ein wunderschöner, leichter, raschelnder Baum.
Im Herbst findet sich unter ihr häufig der Fliegenpilz, da dieser mit ihr in einer Symbiose lebt. Das Blätterkleid der Birke färbt sich dann goldgelb.
Sie ist eine wahre Pionierin! Sie war die erste, die nach Ende der Eiszeit auf der feuchten, baumlosen Moorlandschaft anfing, zu wachsen. Und auch heute siedelt sie sich als erste auf nährstoffarmen Böden, Ödland, Geröllhalden und auch sehr gerne auf feuchten Böden an. So ist sie also auch häufig in der nährstoffarmen Heidelandschaft zu finden.
Es gibt drei Arten, die Hängebirke-Betula Pendula-, die Weißbirke-Betula Alba und auf feuchteren Böden die Moorbirke, Betula pubuscens.
Sie wird bis 30 m hoch! Die innere Rinde, das Kambium, enthält viel Zucker, Öl und sogar Vitamin C. Die Indianer machten aus ihr in getrocknetem Zustand ein Pulver und backten aus diesem Mehl eine Art Pfannkuchen und auch Brot.
Die Birke weiß als Moorbewohnerin gut mit Wasser umzugehen und kann so auch regulierend auf den Wasserhaushalt des menschlichen Körpers einwirken.
Sie regt z.b. Blase und Nieren an und kann bei Rheuma, Gicht, Arthritis, Nieren – und Blasensteinen helfen. Auch zur Behandlung verschiedener Hautkrankheiten können die Wirkstoffe der Birke angewendet werden. Man kann den Birkensaft trinken, den man gewinnt, indem man eine Birke für ca. einen Tag anzapft. Es dürfen in dieser Zeit nicht mehr als 2 bis 3 l aus dem Baum entnommen werden, sonst kann sie verbluten. Dieser Saft schmeckt leicht süßlich und man kann davon täglich zwei Schnapsgläser trinken, solange, bis die zwei bis drei Liter aufgebraucht sind.
Der Saft wirkt auch blutreinigend, allgemein stärkend und befreit den Körper von krankmachenden Ablagerungen.
Ebenso soll eine Birkensaftkur stark belebend und antidepressiv wirken! Man kann den Birkensaft auch mit frisch gepresstem Zitronensaft oder grünem Tee mischen.
Für mich passt sie wunderbar in diese Feld- und Weidelandschaft der Lüneburger Heide dort und ich freue mich immer an den aufgesprungenen, rauen und zugleich glatten und zarten Stämmen und dem Rauschen und Rascheln, wenn der Wind in die leichten Blätter fährt.
Wenn Ihr mal in schöner Natur an einer Birke mit trockenem Boden um sich herum vorbeikommt, setzt euch doch einen Moment an ihren Stamm und genießt sie!
#FridayForFuture
Hamburg, 01.März 2019. 08:15 Uhr.
Gewöhnlich herrscht in der U-Bahnlinie U2 morgens um diese Zeit eine ruhige enspannte Atmospähre. Den Fahrgästen steht schließlich ein anstrengender Arbeitstag bevor.
Doch an diesem Tag ist es laut. Viele Jugendliche reden aufgeregt miteinander. Sie tragen Pappschilder und Transparente bei sich.
Stockholm, 20.August 2018
Seit Wochen leidet halb Europa an einer anhaltenden Hitze- und Dürreperiode. Die damals 15jährige Greta Thunberg möchte ein Zeichen setzen: Am ersten Tag nach den großen Sommerferien setzt sie sich mit einem Schild vor das schwedische Regierungsgebäude. Das Schild trägt die Aufschrift: “Skolstrejk för klimatet“. Sie sitzt da ganz alleine !
Gut sechs Monate später schließen wir vom Naturradio uns den Jugendlichen an, die an der Station Gänsemarkt die U-Bahn verlassen. Was für Massen!
Der Hamburger Gänsemarkt ist um 8:20 Uhr schon proppevoll. Als erstes springt uns ein Plakat mit der Aufschrift „Schulstreik für das Klima“ vor die Augen.
Kaum Erwachsene im bunten Treiben. Vereinzelt kleine Kinder an der Hand ihrer Eltern. Ein Polizeiauto parkt an der Straße. Die Polizisten schauen entspannt auf den vollen Versammlungsplatz:
„Stoppt den Klimawandel“, „Es geht mir nicht gut. Ich habe Plastik im Blut – Jeder Fisch im Meer“ und vor dem „Lessing-Denkmal“ auf dem Gänsemarkt wird ein hellblaues Schild hochgehalten. „Klimawandel tötet Einhörner“ ist zu lesen.
Der ehemalige große Dichter und Dramaturg Ephraim Lessing hätte sicherlich seine Freude !
Umringt von vielen Fotografen steht die nun 16jährige Greta Thunberg. Nicht mehr alleine !!!
Was für eine tolle Aktion und Engagement !!!
Beim Verlassen des Platzes, auf den weiterhin aus allen Richtungen viele Schüler strömen , blicken wir noch auf ein weiteres Transparent:
„Fehlstunden verkraftet man. Klimawandel eher nicht so“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Buchrezension : „Die Geschichte der Bienen“
Am Mittwochabend in der Talkshow „Maischberger“ war es mal wieder soweit:
Die Politik der Grünen wurde als kleinkariert stigmatisiert, sie sei eine reine „Verbotspartei“.
Umweltschützer werden von vielen müde belächelt oder gar beschimpft, wenn sie sich für den Erhalt seltener Tierarten wie z.B. den Gelbbauchunken oder die Wachtelkönige einsetzen und so gar große Bauvorhaben zum Stopp bringen.
„Diese Ökospinner sollen sich lieber um die Menschen kümmern und nicht um die Natur !“
Würden diese „bösen Zungen“ ihre Stammtischparolen wiederholen, nachdem sie das Buch „Die Geschichte der Bienen“ gelesen hätten?
Mich zumindest hat dieses Buch doch ziemlich bewegt.
Dabei habe ich dieses Buch eher wahllos in einer Buchhandlung gekauft, da ich Lesenachschub benötigte.
Im Regal der Taschenbuch-Bestsellerliste ganz oben auf Rang zwei und der Titel kam mir auch irgendwie bekannt vor, hatte aber eher es als Sachbuch in Erinnerung – wie der Titel auch vermuten lässt.
Ok, für knapp 10 Euro gekauft und von der ersten Seite an in den Bann gezogen.
Autorin Maja Lunde erzählt eigentlich die Geschichte von drei Menschen-Familien, die jeweils in unterschiedlichen Jahrhunderten und Kontinenten leben aber auch irgendwie miteinander verwoben sind:
Klar, natürlich durch die Bienen, aber auch durch gleichgelagerte Beziehungen bzw. Konflikte zwischen den Eltern und ihren Kindern.
Mitfühlend und mitreißend aus der jeweiligen „Ich-Perspektive“ erzählt.
Sollten Sie noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk sein, kann ich Ihnen diese mehr als 500 Seiten nur ans Herz legen.
Und vielleicht erkennt doch manch Stammtischbruder, dass z.B. ein Verbot von Insektiziden oder Pflanzenschutzmitteln auch oder gerade für den Menschen wichtig sein könnte.
Naturradio.de wird in loser Folge weitere Bücher vorstellen. Wenn auch Sie mal über Ihre Lieblingslektüre berichten möchten – schreiben Sie uns gerne:
info@naturradio.de
Ein beeindruckendes Naturschauspiel!
Im Herbst ziehen jedes Jahr zigtausende Kraniche von ihren Brutplätzen in Skandinavien und Osteuropa als auch Deutschland über zwei große Zugrouten nach Frankreich, Spanien und ins nördliche Afrika zum Überwintern.
Diese Routen nennen sich baltisch-ungarischer und westeuropäischer Zugweg. Die Zugrouten der Kraniche vereinigen sich dabei im Verlauf des Weges von ihren Brutplätzen zu den Winterquartieren immer weiter zu diesen beiden großen Routen.
Auf der westeuropäischen Route fliegen jedes Jahr über 250.000 Kraniche über Deutschland hinweg. Sie rasten dabei in großen Gruppen von mehreren tausend Tieren in Gebieten mit großen, flachen Wasserflächen wie z.B. auf den wiedervernässten Flächen des Tister Bauernmoores. Dort können sie nachts geschützt vor Freßfeinden im flachen Wasser stehend schlafen, während
sie sich tagsüber auf den umliegenden und auch bis zu 30 km weiter weg gelegenen Feldern – abgeernteten Weizen- und vor allem Maisstoppelfeldern – die Energiereserven für den Weiterflug nach Frankreich oder Spanien anfressen.
Die Kraniche haben oft schon vorher auch eine Zwischenrast an der Ostseeküste oder im Binnenland Mecklenburg-Vorpommerns eingelegt, auch dort in riesigen Gruppen und nachts in flachen Gewässern. Es gibt jedoch auch immer mehr Kraniche, die sogar hierbleiben im Winter.
Kraniche sind sehr große Vögel. Wenn sie stehen, sind sie 120 – 130 cm hoch, damit sind sie sogar deutlich größer als Reiher und Weißstorch. Wenn der Kranich fliegt, beträgt die Länge von einem Flügelende zum Anderen über 2 Meter! Die Beine des Kranichs sind so lang, dass sie beim Fliegen den Schwanz deutlich überragen. Die einzige in Europa vorkommende Kranichart ist der Graukranich, der auch eurasischer Kranich genannt wird.
Das Gefieder des Kranichs ist grau, kann aber auch am Rücken bräunlich bis rotbraun werden, was die Kraniche aktiv durch das Auftragen eisenhaltigen Schlamms bewirken! Am Kopf und Hals ist das Gefieder erwachsener Kraniche schwarz-weiß gezeichnet und sie besitzen kurz hinter dem Kopf eine sehr charakteristische, federlose, rote Kopfplatte. Über den kurzen Schwanz hängen, wenn der Kranich steht, die langen Federn der Armschwingen und bilden die sehr schöne “Schleppe”.
Die beiden Geschlechter – Hahn und Henne – sind äußerlich kaum zu unterscheiden. Der männliche Hahn wird jedoch etwas größer als die weibliche Henne. Bis einer der Partner stirbt, bleibt ein Kranichpaar meist in dieser Ehe zusammen. Es gibt davon aber auch Ausnahmen.
Kraniche können sehr laut und trompetenartig rufen, was durch den besonderen Bau und die bis zu 130 cm lange Luftröhre möglich ist – dadurch ist ein fliegender Kranich über große Entfernung zu hören und durch seinen einzigartigen Ruf unverwechselbar zu erkennen. Die Rufe werden für die Kommunikation und das Sozialverhalten genutzt. Es gibt auch einen von Hahn und Henne zur Brutzeit benutzten Duettruf sowie zwei einzeln oder auch im Duett geäußerte Warnrufe.
Kraniche ernähren sich, auch jahreszeitlich unterschiedlich, von sehr unterschiedlichen, vielfältigen Dingen. Sie fressen zum einen kleine Tiere wie Kleinsäuger (Mäuse), Reptilien, Frösche, Schnecken, Würmer, Insekten und kleine Fische wie auch unterschiedliche Pflanzenteile, Erbsen, Bohnen, Beeren, Kartoffeln, Eicheln und im Herbst gerne Getreidekörner, besonders Mais von den abgeernteten Stoppelfeldern.
Das Naturradio-Team war für sie eine Woche in den Bergen.
Hier erst einmal eine Bildergalerie für Sie
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