Heute ist Tag der STADTNATUR in Norddeutschland!
An diesem Tag werden in verschiedenen Städten von der Loki Schmidt Stiftung viele Führungen
und andere Angebote angeboten, um die STADTNATUR näher zu bringen.
Auch wir haben bei einer Führung mitgemacht. Hier unser Bericht:
Wir haben eine Führung des SDW (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) mitgemacht, die von
einem engagierten Führer (Förster) begleitet wurde.
Es ging durch das Naturschutzgebiet Hainesch-Iland in Hamburg.
Das in unseren Augen mit abwechslungsreichste Naturschutzgebiet in Hamburg!
(Wir nahmen an der bisher ersten Naturführung durch dieses Naturschutzgebiet teil!)
Am Anfang erfuhren wir alles wichtige über den Borkenkäfer und das Naturschutzgebiet ansich.
Begleitet wurde die Führung übrigens von einer Fotografin, die für die Veranstalter die Führung in
Szene setzt.
Dann ging es los: Wir erfuhren zum Beispiel, warum die Esche aussterben wird:
Sie sind durch einen Krankheitserreger bedroht. (Durch einen Pilz) Nach und nach werden die
Eschen aussterben. Stattdessen wachsen immer mehr Flatterulmen. Sie ersetzen halbwegs die
Eschen. (Sie haben eine ähnliche Lebensweise und kommen mit Trockenheit besser klar)
Auch Seen und Flüsse gibt es im Naturschutzgebiet Hainesch-Iland sehr häufig.
Zum Beispiel einige Abschnitte des Mühlenteichs, der vor 10.000 Jahren riesig war und inzwischen
nur noch winzig und sehr schmal ist. Natur verändert sich und erschafft aus alten, großen
Lebensräumen kleine, genauso reizende Lebensräume.
Auch gibt es hier in Deutschland wahrscheinlich kaum Tannenzapfen. 99% der „Tannenzapfen“
kommen nämlich von Fichten. Nicht von Tannen.
Fichten sind unfassbar wichtig! Gerade zu jedes Möbelstück, jedes Haus, jedes Papierblatt besteht
quasi nur aus Fichte. Die Fichte ist in Deutschland allerdings bedroht, weil ihr es hier zu trocken
wird und sie sehr viel Wasser braucht. Auch Borkenkäfer sind hier ein Problem. (Durch die
Trockenheit kann sich die Fichte nicht mehr gut gegen den Borkenkäfer wehren. ) Es kommen aber
immer neue Bäume, bzw. „Heilsbringer“, die Alternativen darstellen. (Ist aber mit Vorsicht zu
betrachten, da auch diese von Schädlingen befallen werden können und das heimische Ökosystem
dann keine Fressfeinde hat) . Dazu später mehr. Auch Hügelgräber sind hier zu finden. Allerdings:
Dank des schneereichen Januar und Februar wurden hier viele Wege zum Rodeln von Menschen
benutzt. ( Auch durch Corona ist der Drang hier noch größer geworden)
Nun ging es aus dem Wald raus: Für Abwechslung hier im Naturschutzgebiet sorgt hier ein großes
Getreidefeld, daneben ein Reitweg. Sehr schön sieht man hier, wie sich die Natur innerhalb
weniger Meter verändert.
Allerdings gibt es im landschaftlichen Bereich auch einige Probleme. So sind hier einige Roggen-
und Grünlandfelder mitten in einem Naturschutzgebiet, wo natürlich konventionelle Landwirtschaft
betrieben wird. Zum Beispiel gibt es Probleme mit Rehkitzen , hier ist es sehr schwierig, diese auf
zuspüren, weil sie nicht flüchten sondern sich ducken und so Lebensgefahr für sie besteht.
Besonders beeindruckend ist der Nadelbaum Douglasie. (Hier kommen wir zu den möglichen
Alternativen zur Fichte) Die Nadeln der Douglasie riechen besser als jedes Parfüm. (Auch von
Douglas 😉 ) Kommt daher der Name Douglas? Sie ist relativ neu im deutschen Baumspektrum (ca.
100 Jahre alt) und ist besonders faszinierend. Sie hat einerseits den wunderbaren Duft, sie ist aber
auch nicht so betroffen vom Klimawandel, was sehr vorteilhaft ist. Sie ist genauso nützlich wie die
Fichte (für Holz, Papier etc.) und wird besonders breit. (Besonders dick, hoch und riesig wird sie in
den USA, wegen der besonders feuchten Böden) Trotzdem besteht Gefahr, dass sich Schädlinge für
diesen Baum entwickeln. Auch die heimischen Tiere können mit so einem neuen Baum nicht
besonders viel anfangen. Weiter ging es: Wir trafen auf große Pferdeflächen, wo einige sehr süße,
kleine und große Pferde trabten. Am Ende erfuhren wir auch noch, warum es bei einem Gewitter
heißt: Vor Eichen musst du weichen und die Buchen musst du suchen: Und zwar ist es nie gut,
wenn man unter einem alleinstehenden Baum steht. Alleinstehende Bäume sind zu 90 % Eichen.
Die Buchen stehen dicht nebeneinander, oft in Wäldern. Was bei Gewittern hilft.
Eine gelungene Führung und ein sehr schönes Naturschutzgebiet!
Das war der lange Tag der Stadtnatur der Loki Schmidt Stifung
Da hat man jetzt Luft auf einen Wald Spaziergang. Bei uns vor Ort gibt es eigentlich viele Fichten, lebe in Thüringen. Aber das stimmt im Sommer trocknen die Fichten leider aus.
Lg Imelda